Mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der beruflichen Bildung wird die überbetriebliche Ausbildung aus unserer Sicht zukünftig eine Schlüsselrolle einnehmen. Sie erfüllt eine Doppelfunktion, indem sie nicht (mehr) nur praktische Fähigkeiten vermittelt und zur Fachkräftesicherung beiträgt, sondern mittlerweile auch zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt.
Die Generation Z prägt die Arbeitswelt mit ihren Erwartungen und Ansprüchen an Flexibilität, Sinnhaftigkeit der Arbeit und Technologieaffinität. Gleichzeitig besteht oftmals mangelndes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Defizite im sozialen Miteinander. Ein Spagat der auch uns, im AWZ Bau, beschäftigt und uns bewogen hat, ein begleitendes Angebot für die Auszubildenden zu schaffen.
Sich, in diesem Zusammenhang, mit der Generation Z tiefgreifender zu beschäftigen ist somit unabdingbar. Diese kennt einerseits ihre Möglichkeiten, ihren Wert und fordert selbstbewusst die für sie passenden Rahmenbedingungen ein. Auf der anderen Seite sind die jungen Menschen im Vergleich zu Vorgängergenerationen schneller verunsichert, weniger entscheidungsfreudig und auch unverbindlicher. Letzteres heißt, sich möglichst viele Optionen offen zu halten, wonach auch getroffene Entscheidungen wieder revidiert werden können, wenn sich „etwas Besseres bietet“. Dies gilt auch für die Wahl einer beruflichen Ausbildung, was aktuelle Studien zu vorzeitigen Vertragslösungen belegen, innerhalb derer die Auszubildenden mit Problemen und Konflikten in Betrieb und/oder Berufsschulen den größten Risikofaktor ausmachen.
Wir beobachten im täglichen Miteinander ein mangelndes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie einen unangepassten Umgang mit Rückschlägen und/oder privaten Problemen und Konflikten, was mit negativen Effekten auf die Ausbildungsmotivation und den Ausbildungserfolg einhergeht. Zudem berichten viele Jugendliche, nur noch selten verbindliche, vertrauensvolle Beziehung im privaten Kontext zu haben.
Auf Grund dessen haben wir zu Beginn des Jahres ein Zusatzangebot in Form der sozial-pädagogischen Begleitung für die Auszubildenden ins Leben gerufen und schnell wurde deutlich, dass wir hier einen Nerv getroffen haben. Der Bedarf sich auszutauschen, wahrgenommen zu werden, mit jemanden face-to-face sprechen zu können, ist bei den Jugendlichen enorm.